Buchvorstellung – Lunch mit C. S. Lewis von Alister McGrath

Foto: Brunnen Verlag
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C. S. Lewis ist zweifellos einer der bekanntesten christlichen Autoren des vergangenen Jahrhunderts. Vermutlich liegt das u.a. daran, dass Lewis sehr breit gefächert schrieb. Aus seiner Feder stammen nicht nur die bekannten Narnia-Chroniken, sondern auch apologetische Werke wie der Klassiker Pardon, ich bin Christ, sowie Abhandlungen zu allen möglichen Themen.

Jeder christliche Autor sollte sich mit C. S. Lewis beschäftigen. Doch wo soll man anfangen? Alister McGrath, einer der besten Kenner von Lewis’ Leben, hat ein kurzes Buch über den Schöpfer von Narnia geschrieben, dass einen guten Einstieg in die Welt um Lewis liefert.

„Lunch mit C. S. Lewis“ bietet in 8 kurz gehaltenen Kapiteln die Grundzüge von Lewis’ Denken zu bestimmten Themen an. Die Grundidee des Buches ist folgende: Wie wäre es, wenn wir uns mit C. S. Lewis zum Mittagessen treffen könnten, um über die grundlegenden Dinge des Lebens zu philosophieren? Anhand des reichen literarischen Fundus verfolgt McGrath den roten Faden von Lewis’ Argumentation, wie wir sie in seinen einzelnen Werken finden.

Es geht um Themen wie den Sinn des Lebens, Freundschaft, die Bedeutung von Geschichten, Bildung und einiges mehr.

Für Autoren dürfte Kapitel 3 von besonderem Interesse sein: Geschichten formen die Welt: C. S. Lewis über Narnia und die Bedeutung von Geschichten.

Alister McGrath lässt zunächst Lewis eine Frage an den Leser stellen:

In was für einer Geschichte lebst du? Hast du deine Geschichte klug ausgewählt? Hast du die Geschichte, die du dir selbst erzählst, hinterfragt, wenn sie nicht mit der Wirklichkeit in Einklang steht? (S.52)

Der Gedanke dahinter besagt, dass wir eine befriedigende Sicht auf unsere Welt brauchen. C. S. Lewis war jahrelang überzeugter Atheist gewesen (ebenso wie Alister McGrath), kam dann aber irgendwann zur Erkenntnis, dass sein atheistischer Glaube sich nicht dem was er erlebte in Einklang bringen lies. McGrath schreibt:

Die Macht der Metaerzählung, die ihn in den Bann geschlagen hatte, wurde am Ende nur dadurch gebrochen, dass ihm klar wurde: Es gibt eine mächtigere, ansprechendere und wirklichkeitsgemäße Metaerzählung – die unwiderstehliche „große Geschichte“ von Schöpfung und Erlösung, die der christliche Glaube erzählt. (S.52)

Nach Lewis sind wir alle Teil einer größeren Geschichte. Die Frage ist nur: In was für einer. Jede Weltanschauung „erzählt“ eine Geschichte. Wenn wir als Autoren Geschichten erzählen wollen, müssen wir zunächst eine Grundüberzeugung von der Geschichte haben, in der wir uns selbst befinden.

McGrath verdeutlicht die Macht von Geschichten an einem konkreten Beispiel. Es ist möglich zu einem bestimmten Thema eine Abhandlung zu schreiben (was Lewis oft getan hat). Man kann jedoch auch eine Geschichte darüber schreiben:

Was hat Lewis also getan? Schlicht gesagt: Er hat drei Science-Fiction-Romane geschrieben, die einen säkularen evolutionären Optimismus als seicht und naiv entlarven und die dunklere Seite der menschlichen Natur betonen. Die Ideen, die Lewis in diesen drei Romanen entwickelt, sind natürlich interessant. Aber noch interessanter ist das Medium, das er wählt, um sie zu entwickeln – keine schlüssige logische Argumentation, die uns darlegt, warum der säkulare Humanismus problematisch ist, sondern eine fesselnde Geschichte, die es uns vor Augen malt. (S.58)

Aufgrund der Kürze der Kapitel streifen sie lediglich die Gedanken des großen Denkers und Schriftstellers. Für Lewis-Kenner dürfte es eine angenehme Erinnerung an Bekanntes sein. Für diejenigen, die Lewis noch nicht so gut kennen, ist es der Anfang von einer Entdeckungsreise, da man nach diesem Buch sicherlich noch mehr von Lewis lesen möchte.

Im Anhang gibt der Autor wertvolle Hinweise, welche Bücher von und über C. S. Lewis besonders empfehlenswert sind.

Lunch mit C. S. Lewis regt vor allem zum Nachdenken an. Das Buch endet mit dem Vermächtnis von Lewis und der Leser wird mit der Frage zurückgelassen:

Wie groß das Vermächtnis ist, das Lewis hinterlassen hat, beginnen wir gerade erst zu ermessen. Aber wie steht es mit unserem Vermächtnis? Wer wird sich an uns erinnern? Und warum? (S.160)

Das sind große Fragen und C. S. Lewis’ Schriften wollen uns bei der Beantwortung dieser Fragen eine Hilfe sein.

Lunch mit Lewis ist jedem zu empfehlen, der sich einen Überblick über die Werke des Schöpfers von Narnia verschaffen möchte.

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